„Gemeinsam sind wir stark“ scheint nicht das Motto der Wählergemeinschaft Zusammenleben Rösrath e.V. i.g. (ZLR) zu sein. In einer Postwurfsendung an Forsbacherinnen und Forsbacher vom 04.06.2021 macht sich die ZLR das Thema ForsPark (Heidchenwiese) zu eigen und stellt fest, dass sich „in den letzten Wochen und Monaten die Diskussion rund um die Bebauung […] immer mehr von der sachlichen auf die persönliche Ebene verlagert hat“. Daher wolle sie für Kompromissbereitschaft werben und bietet sich als Vermittler an.
Leider passt das „wie“ so überhaupt nicht zum Ziel, und es wirft doch mehr Fragen auf als es für die Sache nützlich ist.
Da ist zum einen das Problem, dass die ZLR am 26.04.2021 nicht gegen die Bebauung der Freifläche gestimmt, wie es die Wählervereinigung ForsPark tat, sondern sich lediglich enthalten hat. Dies, obwohl sich ein bedeutender Teil der Forsbacher Bevölkerung mindestens die Nulllösung gewünscht hatte. Jetzt, wo der Bebauungsbeschluss von CDU und Grüne gefasst wurde, und Wut und Enttäuschung der Bevölkerung kaum übersehbar sind, versucht man offensichtlich das große Wählerpotential mit dieser Aktion auf seine Seite zu ziehen.
Dass man nun aber damit beginnt, Eigentum privater Leute, also Land was einem gar nicht gehört, zu überplanen, wirkt unseriös.
Auf dem städtischen Grundstück wäre die Idee eines Parks problemlos umsetzbar gewesen. Zudem hätte man dadurch die Zuwegung vom Kirchweg zur Mitte der Freifläche abgeschnitten, was eine Erschließung der Gesamtfläche langfristig verhindert hätte. Durch den Bebauungsbeschluss und die Verlegung des Wendehammers an die Baugrenze im Süden ist die Bebauung des gesamten Areals nur noch eine Frage der Zeit, wo doch CDU und Grüne diese Absicht bereits öffentlich bekräftigt haben. Mit der Aussicht auf hohe Verkaufserlöse wird darüber hinaus kein Grundstückseigentümer sein Eigentum für einen Park hergeben wollen.
Die Chance ist klar verpasst worden!
Zum anderen will man auf dem verbleibenden Privatgelände das realisieren, was der Verein ForsPark e.V. schon seit vielen Jahren vorschlägt, mit Ideen aus der Bevölkerung in ein Handlungskonzept überführt und dies Bürgermeister und Ratsmitgliedern in der letzten Wahlperiode präsentiert hat.
Die hier im Brief der ZLR präsentierte Idee ist also alles andere als neu, die Einbeziehung der Bevölkerung und deren Meinungsäußerung hat längst stattgefunden – nur wurde sie nie gehört.
Die ZLR ist weder auf den Verein ForsPark e.V. zugekommen, noch hat sie mit Vertretern des Vereins gesprochen. Sich jetzt die Ideen des Vereins zu eigen zu machen und sich nach einer nicht genutzten Chance als Retter der Restfläche zu präsentieren, zeugt nicht von Größe.
Vielmehr sollte die ZLR daran arbeiten, CDU und Grünen zu erklären, dass man Politik nicht im Hinterzimmer gegen die Bevölkerung macht. Denn das ist das eigentliche Problem in Rösrath, welches seit Jahren bestand, die Wählerinnen und Wähler in 2020 abgestraft haben und sich seitdem aber in Rösrath dennoch nichts geändert hat.