Die Stadt Rösrath ist nicht an Diskussion über alternative Nutzung der Freifläche interessiert
In einem ersten offiziellen Treffen am 13.02.2019 zwischen dem Bürgermeister Herrn Mombauer mit sechs Vertretern der Stadt sowie drei Mitgliedern des Vereins ForsPark e.V. hat es keinerlei Annäherung bzgl. der unterschiedlichen Auffassungen zur Nutzung der Wiese am Kirchweg gegeben.
Direkt zu Anfang stellte Herr Füsser (CDU) unmissverständlich klar, dass die Stadt von ihren Plänen zur Bebauung der Wiese am Kirchweg nicht im Geringsten abweichen wolle. Das Bauvorhaben sei einstimmig im Rat beschlossen worden und würde umgesetzt. Herr Mombauer (CDU) hob anschließend hervor, dass im Rathaus Klartext gesprochen würde und stimmte Herrn Füsser im Grundsatz zu.
Der Verein hat die zentralen Problemfelder der Bebauungsplanung wie Verkehr, Abwassermanagement und Flächenverbrauch noch einmal verdeutlicht, verbunden mit der Frage, warum die vom Verein vorgeschlagene Alternative nicht in Erwägung gezogen werden könne. In Hinblick auf die vielen Neubauprojekte (Kirchweg, Altvolberg, Venauen, Hoffnungsthal) sowie der enormen Verdichtung in jüngster Zeit, kritisierte der Verein, dass die negativen Auswirkungen von der Stadt nicht berücksichtigt würden.
Pauschale Kritik und wenig Gehör
Herr Büscher (CDU) kritisierte wiederum, dass das Handlungskonzept des Vereins keinerlei Substanz hätte. Es enthalte nichts zu den Kosten der vorgeschlagenen Projekte sowie zum finanziellen Verlust der Stadt, würde das städtische Grundstück nicht verkauft sondern für eine naturnahe Erhaltung und Nutzung für die Bürger zur Verfügung gestellt. Mit einem solchen Konzept „bei der Stadt aufzutreten“, wäre „anmaßend“.
Herr Herrmann (Dezernent Fachbereich 4 Planen, Bauen, Umwelt, Verkehr) hob den allgemeinen Druck zur Wohnraumbeschaffung hervor und verwies auf die wenigen Möglichkeiten, Neubauprojekte umzusetzen, die der Rösrath aufgrund der sie umgebenden Waldflächen noch blieben.
Im Laufe der Diskussion versuchte der Verein zu erläutern, dass das Konzept zur Erhaltung der Wiese nur mit dem städtischen Grundstück umsetzbar sei. Würde dieser Teil bebaut, würde es kaum Chancen geben, die verbleibenden privaten Grundstücke dauerhaft für eine naturnahe Nutzung zu gewinnen, vor allem schon hinsichtlich der zu erwartenden Wertsteigerungsspekulationen.
Von Seiten der CDU (Herren Füsser und Büscher) wurde auf die Dringlichkeit der Einnahmen und die geringe Nutzung bereits bestehender Naturangebote ähnlichen Charakters, z.B. Kennenlernen Umwelt, verwiesen.
So wurde immer deutlicher, dass es seitens der Stadt kein Anzeichen geben würde, um mit aktiver und breiter Bürgerbeteiligung nach Alternativen zu suchen und neu zu planen.
Bebauung des gesamten Areals bleibt weiterhin uneingeschränkt möglich
Vor allem aber befürchtet der Verein, dass mit dem verkleinerten B-Plan Nr. 124 „Heidchenwiese“ ein Präzedenzfall geschaffen wird, der durch die Politik der kleinen Schritte am Ende doch zur gesamten Erschließung des Geländes mit all seinen negativen Folgen führt.
Dem wurde seitens der Stadt auch nicht widersprochen. Man wolle den zukünftigen Rat (Anm.: Kommunalwahl 2020 in Rösrath) nicht seiner Entscheidungsmöglichkeiten berauben. Herr Füsser bekräftigte, dass kein einziger Beschluss gefasst werden würde, der einer weiteren Bebauung des Areals entgegenwirken könnte.
Herr Mau (SPD) unterstrich ebenfalls seine positive Haltung zu den Bauabsichten, die u.a. auch im Wahlprogramm der SPD bereits ausgedrückt wurden. Dennoch bot er an, nach eingehender Durchsicht des Handlungskonzepts ForsPark, für weitere Gespräche mit dem Verein zur Verfügung zu stehen.